Mit dem Ziel, endlich zusammen den Bachtel zu erklimmen, haben die beiden Freunde, das Wetter ausser Acht gelassen. Im Regen wurden sie auf Ihrer Mountainbike Tour auf den Bachtel, total nass.
Route: Rüt – Ermenswil – Laupen – Wald – Gibswil – Bachtel – Oberdürnten – Rüti
Kilometer: 29,55
Höhenmeter: 808
Highlight: Allein auf weiter Flur
Lowlight: Das unsichtbare Panorama
Szene 1
Zwei Freunde unternehmen bei strahlendem Sonnenschein eine Biketour. Nichts Verrücktes. Das Shirt ist vom Schwitzen leicht feucht. Am Ende klatschen sie sich ab und meinen: „Nett gsi.“
Szene 2
Zwei Freunde unternehmen bei strömendem Regen eine Biketour. Ziemlich crazy. Das Shirt (und auch alles andere) ist vom Regen nicht nur nass, sondern total aufgeweicht. Am Ende klopfen sie sich stolz auf die Schultern und lachen: „Geil gsi!“
Welche Szene bleibt den zwei Freunden wohl mehr in Erinnerung?
Heute herrschte das perfekte Wetter für „Biketouren mit Erinnerungswert“. Denn es goss, schiffte und leerte wie aus Kübeln. Praktisch ununterbrochen. Trotzdem war es kein Thema, nicht loszufahren und nur marginal eines, ob wir die geplante Tour abkürzen sollen. Aber nichts da!
Abgesehen vom Stolz hat Biken in der Sintflut weitere handfeste Vorteile:
- keine lästigen Biker, die man überholen müsste (wenn man könnte)
- keine frechen Biker, die einen überholen (und stehen lassen)
- sauber durchgespülte Schuhe (innen und aussen)
- herausfordernde Fahrtechnik-Übungen, um den allergrössten Pfützen auszuweichen (10 Minuten)
- herausfordernde Fahrtechnik-Übungen, um die eine oder andere Pfütze zu treffen (Rest der Tour)
- trotzdem ein Dauerlächeln im Gesicht
Richtig los ging die heutige Tour in Wald mit dem Einstieg ins Sagenraintobel. Über den Plattenweg, den Unteren Haltberg und Aathal gings hoch nach Gibswil. Dort hätte sich die Chance geboten, via Hueb bequem nach Wald bzw. Rüti (ein sogenannter „Snoopy“-Trail) zurückzukehren. Doch genau jetzt machte der Regen Pause. Also fuhren wir weiter – und schon öffnete der Himmel wieder alle seine Schleusen. Wie wenn er uns gelockt. Nur um noch stärker „abe z brätsche“. Ist doch primitiv sowas, oder?
Aber Primitivität stachelt uns nur an. Also fuhren wir einen schönen Trail hoch zum Büel und weiter zum Hinteren Sennenberg. Dieser Weg wäre noch wunderbarer gewesen, wenn sich statt einer grauen Wolkenwand das atemberaubende Panorama gezeigt hätte. Was solls? Bleibt halt ein Punkt stehen auf unserer „To-Bike-List“.
In der Folge konnten uns weder das garstige Wetter noch die beiden happigen Rampen stoppen auf unserem Sturm auf den Bachtel. Den allerletzten Anstieg hoch zum Gipfel liessen wir aus, denn so durchnässt, wie wir waren, hätte man uns sowieso hochkant wieder aus dem Restaurant geworfen. Stattdessen fuhren wir direttissima über die Bachtel-Ranch und den Hasenstrick hinunter nach Oberdürnten und weiter nach Rüti.
Die Handschuhe so nass, dass man sie anwringen kann? Beim Auftreten spritzt es aus den Schuhen? Jackentaschen, die man ausleeren kann? Alles völlig egal. Denn: „Bi schön chan jedä. Nur echti Biker gönd au bi wüescht!“
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