Roger hat auf dem Trailforks App den Blackbird Trail, welcher sich in Rüti befindet, gesichtet. Wir haben uns auf den Weg gemacht diesen zu suchen.

Route: Rüti – Ermenswil – Diemberg – Diezikon – Sagenraintobel – Elbatobel – Wald – Güntisberg – Rüti
Kilometer: 29,74
Höhenmeter: 807
Highlight: Blackbird-Trail, 2. Teil
Lowlight: Blackbird-Trail, 1. Teil

Dein Chef sucht eine/n Nachfolger/in und hat Dich zum Gespräch bestellt? Du hast kommenden Samstag ein Date mit der tollsten Frau/dem grossartigsten Mann? Dir knurrt der Magen und Dein Schatz kocht? (ok, das letzte Beispiel ist etwas abhängig von den Kochkünsten Deines Partners). Trotzdem: In solchen Situationen ist es fast unmöglich, KEINE Erwartungen zu haben. Obwohl wir alle ganz genau wissen, dass zu hohe meist enttäuscht werden.

Darum haben Roger und ich beschlossen, nichts mehr zu erwarten. Erst recht nicht von unseren Biketouren. Fertig. Diesen Samstag ist uns das ganz hervorragend gelungen. Die geplante Tour sollte nicht länger, höher oder irgendetwas sein, als alles, was wir bisher pedalten. Sondern einfach nur schön sein und gut tun. Und im Idealfall Spass machen. Und siehe da: Ohne Erwartungen wurden diese bei Weitem übertroffen!

Als Alt-Laupner konnte ich Roger einige schöne Wege zeigen, die er mit Sicherheit noch nicht kannte. Natürlich habe ich ihm nicht auf die Nase gebunden, dass ich diese Pfade vor 10 Jahren einmal gejoggt bin. Es ist erstaunlich, wie sich diese Wege seither verändert haben. Wie einzelne Anstiege viel flacher geworden sind, ganz viele aber heute plötzlich viel steiler sind als früher…

Blackbird Trail
Aussicht bevor wir die Trails gefunden haben

Richtig schön wird unsere Tour mit der Einfahrt zum Sagenraintobel, das immer und zu jeder Tages- und Jahreszeit einen Besuch wert ist. Nach dem Balanceakt über den Plattenweg gelangen wir zum Elbatobel, wo Roger sein vor die Brust geschnalltes GoPro-Video-Dings einschaltet. Dazu hält er absolut folgerichtig fest, dass Abfahrten wohl mehr hergeben als unsere Aufstiege, weil diese ja praktisch Standbildern gleichkommen. Eigentlich dachte ich erst, dass die gemachten Aufnahmen wohl nur für die Sparte «Take-outs» taugen würden – infolge zu häufigen Absteigens, zu langer Gehpassagen und zu vieler unsittlicher Kraftausdrücke. Aber: Zu meinem Erstaunen hat Roger dazwischen doch etliche Stellen gefunden, in denen wir richtig sportlich-dynamisch unterwegs scheinen.

Aussicht Güntisberg
Vom Güntisberg runter in den Blackbird

Das globale Bikeportal Trailforks.com listet weltweit interessante Trails. Unter anderem auch den «Blackbird-Trail» am Batzberg. Echt? Am Batzberg, der eher Batzhügel heissen müsste? Quasi unser «Haushöger» direkt vor der Türe? Nichts wie hin! Das Portal weist den «Blackbird» mit einer grünen Linie aus. Das macht Hoffnung. Denn Grün gleich Anfänger. Was wir dann aber wenige Meter nach dem vermeintlichen Einstieg vorfinden, ist weder etwas für Anfänger noch für uns. Wenn dieser Trail grün ist, dann möchte ich die blauen, roten und schwarzen explizit NICHT kennenlernen. «Bissoguet!» Ich hänge am Leben. Zeitweise. Irgendwie. Das Ding aber war so steil und unwegsam, dass ich nicht glauben kann, dass man dort runterfahren kann. Ausser jemand hat wirklich schon mit allem abgeschlossen. Uns beiden wurde es sogar beim Runterlaufen, -rutschen, -balancieren ganz «gschmuuch». Wenigstens gestaltete sich die Fortsetzung des Trails sehr schön und in einem auch für uns angenehmen und zumutbaren Gefälle. Der untere Teil war richtig toll! Bis zur umgestürzten Tanne. Aber dafür kann Trailforks nichts.

Zu Hause verglich Roger den eigentlichen Trail mit unserer tatsächlich gefahrenen Route und kam zum ernüchternden Schluss, dass wir im oberen Teil wohl eher einem Pfad von Wildtieren denn dem «Blackbird» gefolgt sein müssen…

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